Mit den Händen gesehen...

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Körperarbeit ist...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
Körperarbeit
         ist ...

...(Be)rührung

Zu meinem Selbstverständnis von Massage und Körperarbeit

Massiert zu werden ist ein Rendezvous mit dem eigenen Körper. Eine Begegnung, die weit mehr sein kann, als den Körper zu spüren, aber nie ohne ihn stattfindet. Massage ist eine sehr unmittelbare und konfrontative Heilmethode, denn der Körper lügt nicht. Massierende Hände zeigen einer Person ihre Lebendigkeit, ihre Überlastungen, ihre Ganzheit, ihre Struktur.

Ich verwende den Begriff Körperarbeit für meine Behandlungsweise in der Tradition von Schulen, die nach dem Prinzip einer Soma-Psyche-Verbindung über den Körper die Ganzheit der Person erreichen wollen, wie die Biodynamik und andere Reichanische Körpertherapien, das Rolfing, die Feldenkrais-Methode, etc. Über die Soma-Psyche-Verbinddung schreibt beispielsweise Milton Trager, ein amerikanischer Körpertherapeut:
"Der Geist ist alles. Nur an ihm bin ich interessiert. Ich bin überzeugt, für jeden körperlichen Starrezustand gibt es ein psychisches Gegenstück im Unbewußten [...] Die Körpermuster entwickeln sich häufig als Reaktion auf widrige Umstände - Unfälle, Operationen, Krankheit, schlechte Körperhaltung, emotionale Traumata, Alltagsstress oder mangelhafte Bewegungsmuster. Ziel meiner Arbeit ist es, die sensorischen und mentalen Muster aufzubrechen, die freie Beweglichkeit hemmen und Schmerz und Unterbrechung der normalen Funktionen bewirken."
Demzufolge ist unser Körper nicht nur ausführendes Organ unseres Steuerungszentrums "Gehirn", sondern er beherbergt selbst eine Vielzahl von Empfindungen und Erinnerungen. Körperarbeit versteht Körper gleichsam als berührbares Gedächtnis, das Ereignisse, Reaktionsweisen und subtile Botschaften sehr genau ohne Worte speichert. Durch die Berührung kann dieses "Körperwissen" uns Inhalte und Impulse vermitteln, die aus unserer Alltagswahrnehmung ausgeklammert sind.

Gleichzeitig kann ein Mensch durch Körperarbeit seinen körpereigenen Lebensrhythmus (Körperatmung, Zellatmung, die Beweglichkeit der Glieder, die stärkere körperliche Präsenz) wiederentdecken. Wie beschrieben, kommen die Stoffwechselkreisläufe sichtbar in Bewegung und ebenso kann der gesamte (energetische) Lebensfluss durch Massage spürbar gemacht werden. Für das Aufrechterhalten von ungesunden Körperhaltungen brauchen wir konstant Energie, die uns wieder für schönere und produktivere Dinge zur Verfügung steht, sobald es uns gelingt, Verhärtungen und Verbackungen des Gewebes zu lockern und loszulassen. Der Kontakt mit den Potentialen, die "unter" den Beschwerden liegen, die die meisten Klienten in eine Massagepraxis führen, kann eine Behandlung sehr wertvoll machen.

Ich schätze den Begriff "Körperarbeit" als Erweiterung von "Massage" ausserdem, weil er deutlich macht, dass der Behandelte selbst in Bewegung ist durch die Berührung und nicht ausschließlich eine passive Rolle in der Behandlung einnimmt. Durch den Atem, die genaue Beobachtung von Schmerz, Entspannung und inneren Vorgängen, muß der Behandelte selbst mitarbeiten, will er den größt möglichen Nutzen einer Massage erwirken.

Welche Anteile einer Person während einer Massage erreicht werden, hängt stark von der inneren Haltung, dem Vertrauen und den Vorstellungen und Bedürfnissen von Behandlerin und KlientIn ab. Eine Behandlung kommt nicht immer einer Offenbarung gleich, aber die Möglichkeit besteht, durch Körperarbeit tiefe innere Prozesse zu erleben und über den Körper immer wieder eigene Grenzen und Möglichkeiten zu erspüren. Dies macht für mich Massage zu einer angenehmen und aufregenden Reise zu mir selbst.